diff --git a/skript.md b/skript.md index f6531f1..5699031 100644 --- a/skript.md +++ b/skript.md @@ -3,315 +3,503 @@ ... -# Plato +# Plato - 427-347 vor Christus - Athen in Griechenland -- Sehr wohlhabend +- Sehr wohlhabend -## Geschichtlicher Abriss -Die Menschen leben in Stadtstaaten, *polis* gennant. -Diese Polis werden nicht in frage gestellt, es geht darum das Leben in ihnen zu regeln. -Die Griechen sind sehr politisch in dem Sinne, dass sie -auch auf dem Markt diskutieren und debatieren. -Theater dienen der Belehrung, man wird bezahlt sie zu besuchen. +## Geschichtlicher +Abriss Die Menschen leben in Stadtstaaten, *polis* +gennant. Diese Polis werden nicht in frage gestellt, es geht darum +das Leben in ihnen zu regeln. Die Griechen sind sehr politisch in dem +Sinne, dass sie auch auf dem Markt diskutieren und debatieren. +Theater dienen der Belehrung, man wird bezahlt sie zu besuchen. -Ausländer und Sklaven waren ausgeschlossen von der Demokratie. -Die mündigen Bürger konnten jedoch abstimmen. -Diese Demokratie in Athen war gescheitert und wurde authoritärer. -Es gab noch keine Menschen- und Bürgerrechte. Dadurch kann sich die Mehrheit unbegrenzt -über eine Minderheit hinwegsetzen. -Darum kann man dies auch Mehrheitsdiktatur nennen. +Ausländer und Sklaven waren ausgeschlossen von der Demokratie. Die +mündigen Bürger konnten jedoch abstimmen. Diese Demokratie in Athen +war gescheitert und wurde authoritärer. Es gab noch keine Menschen- +und Bürgerrechte. Dadurch kann sich die Mehrheit unbegrenzt über eine +Minderheit hinwegsetzen. Darum kann man dies auch Mehrheitsdiktatur +nennen. -> Bsp.: Scherbengericht -> Auf Tonscherben schreibt jeder einen Namen den er nicht leiden kann. -> Der meistbenannte wurde aus Athen verwiesen. +> Bsp.: Scherbengericht Auf Tonscherben schreibt jeder einen Namen den +> er nicht leiden kann. Der meistbenannte wurde aus Athen verwiesen. -Sparta war als Militärmacht gänzlich anders als die Wirtschaftsmacht Athen. -Diese konkurierten, aber hielten in Kriegszeiten, z.B. gegen die Perser, zusammen. +Sparta war als Militärmacht gänzlich anders als die Wirtschaftsmacht +Athen. Diese konkurierten, aber hielten in Kriegszeiten, z.B. gegen +die Perser, zusammen. -Gemein allen Griechen war die Sprache, die Schrift, die Religion und die Mythen. -Speziell für Athen war das Philosophieren. +Gemein allen Griechen war die Sprache, die Schrift, die Religion und +die Mythen. Speziell für Athen war das Philosophieren. -Philosophen beschäftigten sich mit allen Belangen, insbesondere dem Sinn für Leben und Sterben. +Philosophen beschäftigten sich mit allen Belangen, insbesondere dem +Sinn für Leben und Sterben. -Nach dem Sieg über die Perser gab es den schrecklichen peleponesischen Machtkrieg zwischen Sparta und Athen, -in dem Athen unterlag. -Es began die Herrschaft der 30 Diktatoren. -Zwar war Griechenland eine Schriftkultur, doch galt das Gesprochene mehr. -Sokrates war erfolgreicher Philosoph. Er hat selber nichts aufgeschrieben, jedoch sein Schüler Platon. -Das sokratische Philosophieren war ein Gespräch miteinander unter der Prämissen, dass die Leute die Antwort -auf ihre Fragen bereits wissen, aber sie noch durch geziehltes Fragen finden müssen. -Platons Schriften sind in Dialogen mit Sokrates gehalten. Es wird jedoch angenommen, dass viele Gedanken auch von Platon selber. +Nach dem Sieg über die Perser gab es den schrecklichen peleponesischen +Machtkrieg zwischen Sparta und Athen, in dem Athen unterlag. Es began +die Herrschaft der 30 Diktatoren. Zwar war Griechenland eine +Schriftkultur, doch galt das Gesprochene mehr. Sokrates war +erfolgreicher Philosoph. Er hat selber nichts aufgeschrieben, jedoch +sein Schüler Platon. Das sokratische Philosophieren war ein Gespräch +miteinander unter der Prämissen, dass die Leute die Antwort auf ihre +Fragen bereits wissen, aber sie noch durch geziehltes Fragen finden +müssen. Platons Schriften sind in Dialogen mit Sokrates gehalten. Es +wird jedoch angenommen, dass viele Gedanken auch von Platon selber. -Sokrates wurde von Herrschern als Gefahr gesehen und wegen Gottlosigkeit angeklagt und zum Tode verurteilt. -Gottlosigkeit ist eine recht allgemeine anklage. Sokrates hat sich der Obrigkeit gefügt, sich nicht verteidigt -und ist trotz Fluchtmöglichkeit nicht geflohen. -Sokrates selber hat sich nicht sonderlich mit Politik beschäftigt. +Sokrates wurde von Herrschern als Gefahr gesehen und wegen +Gottlosigkeit angeklagt und zum Tode verurteilt. Gottlosigkeit ist +eine recht allgemeine anklage. Sokrates hat sich der Obrigkeit gefügt, +sich nicht verteidigt und ist trotz Fluchtmöglichkeit nicht geflohen. +Sokrates selber hat sich nicht sonderlich mit Politik beschäftigt. -Platon war entsetzt über dieses Urteil und hat somit gänzlich seine Politikkarriere abgebrochen. -Nach einem gescheiterten Versuch als Politikberater gründete er eine Philosophieschule, erst aus seinem Privatvermögen, -später durch wohlhabene Gönner und Schüler finanziert. +Platon war entsetzt über dieses Urteil und hat somit gänzlich seine +Politikkarriere abgebrochen. Nach einem gescheiterten Versuch als +Politikberater gründete er eine Philosophieschule, erst aus seinem +Privatvermögen, später durch wohlhabene Gönner und Schüler finanziert. ## Die Politeia -In diesem Werk entwirft Platon einen Idealen Stadtstaat. Hier arbeitet er auch nach Sokrates Frageprinzip. -Für Platon war Sokrates Tod ein Verstoß gegen die Gerechtigkeit. Gerechtigkeit jedoch sieht er als Grundlage für die Staatsführung. +In diesem Werk entwirft Platon einen Idealen +Stadtstaat. Hier arbeitet er auch nach Sokrates Frageprinzip. Für +Platon war Sokrates Tod ein Verstoß gegen die +Gerechtigkeit. Gerechtigkeit jedoch sieht er als Grundlage für die +Staatsführung. > Gerecht ist, wer lieber Unrechtes erleidet, als Unrechtes tut. -Platon verwendet eine Geschichte, nach der einer einen unsichtbar machenden Ring bekommt und der Versuchung mit diesem Schabernack zu treiben -wiederstehen muss. Demnach steht bei Platon Gerechtigkeit dem Eigennutz absolut entgegen. +Platon verwendet eine Geschichte, nach der einer einen unsichtbar +machenden Ring bekommt und der Versuchung mit diesem Schabernack zu +treiben wiederstehen muss. Demnach steht bei Platon Gerechtigkeit dem +Eigennutz absolut entgegen. -Der Tyrann ist der unglücklichste Mensch, weil er alle Leiden lässt ausser sich selbst. +Der Tyrann ist der unglücklichste Mensch, weil er alle Leiden lässt +ausser sich selbst. -Ein Mann namens Alemacho widerspricht Plato weil es den Ungerechten doch meist besser geht. Auch die Gerechtigkeit läge im Auge des Betrachters, -wodurch ein Herrscher nicht allen gerecht werden kann. -Platons Erwiederung war: Auch wenn jemand ungerecht sein will, muss er tun als sei er Gerecht, weil er sonst zu viele gegen sich hat. -Demnach kann man auf die Gerechtigkeit nicht verzichten. Auch wenn die Gerechtigkeit überall mit Füßen getreten wird, ist das nicht Gut, -und darum geht es Plato eigentlich. +Ein Mann namens Alemacho widerspricht Plato weil es den Ungerechten +doch meist besser geht. Auch die Gerechtigkeit läge im Auge des +Betrachters, wodurch ein Herrscher nicht allen gerecht werden kann. +Platons Erwiederung war: Auch wenn jemand ungerecht sein will, muss er +tun als sei er Gerecht, weil er sonst zu viele gegen sich hat. +Demnach kann man auf die Gerechtigkeit nicht verzichten. Auch wenn die +Gerechtigkeit überall mit Füßen getreten wird, ist das nicht Gut, und +darum geht es Plato eigentlich. -Es sollten die Leute regieren, die die Gerechtigkeit über alles lieben, das Gegenteil eines Tyrannen. -Auch wenn ein Philosoph dieser Definition entspricht, kann dieser nicht praktisch regieren. -Allein der Anspruch König sein zu wollen wiederspricht dem eigentlichen Prinzip, auch kann er seine Herrschaft nicht wirklich verteidigen. -Dieses *Philosophen- Königsdilemma* ist nicht zu lösen. +Es sollten die Leute regieren, die die Gerechtigkeit über alles +lieben, das Gegenteil eines Tyrannen. Auch wenn ein Philosoph dieser +Definition entspricht, kann dieser nicht praktisch regieren. Allein +der Anspruch König sein zu wollen wiederspricht dem eigentlichen +Prinzip, auch kann er seine Herrschaft nicht wirklich verteidigen. +Dieses *Philosophen- Königsdilemma* ist nicht zu lösen. -*Das Elend der Staaten wird kein Ende haben*, Politik kann nicht ohne Intrigen funktionieren. -Gerechtigkeitsliebende, echte Philosophen, können sich somit eigentlich nicht mit Politik befassen. -Eine gerechte Herrschaft schließt sich somit aus. +*Das Elend der Staaten wird kein Ende haben*, Politik kann nicht ohne +Intrigen funktionieren. Gerechtigkeitsliebende, echte Philosophen, +können sich somit eigentlich nicht mit Politik befassen. Eine +gerechte Herrschaft schließt sich somit aus. **1. Schwerpunkt: Das Philosophen-, Königsdilemma** # Aristoteles + - 384-322 vor Christus - Griechenland, nahe Mazedonien - Eher arm ## Geschichtlicher Abriss -Er ging als fast schon Ausländer nach Athen und wollte Philosophie studieren. -In der Schule von Platon bekam er dennoch ein Stipendium weil er so gut war. -Nach dem Verlassen der Akademie reist er bis nach Kleinasien und macht kleine Politikberatungen. -Dann jedoch wird er an den Hof von Makedonien, welches sich zur Weltmacht entwickelt, gerufen um den Sohn des Königs, Alexander, zu unterrichten. -Zu seinem Schüler baut er eine sehr gute Verbindung auf. Trotz der Bemühungen Aristoteles wird Alexander zum Eroberer. -Nach dessen Tod geht Aristoteles nach Athen zurück. +Er ging als fast schon Ausländer nach Athen +und wollte Philosophie studieren. In der Schule von Platon bekam er +dennoch ein Stipendium weil er so gut war. -Die Makedonen haben in Griechenland den Ruf als Barbaren. Aristoteles ist in Athen jedoch unter dem Schutz der Makedonen. -Nach dem Zerfall des makedonischen Reiches läd sich die antimakedonische Stimmung in Athen ab, weshalb Aristoteles auch der Gottlosigkeit angeklagt wurde. -Auf der Flucht stirbt er schließlich. +Nach dem Verlassen der Akademie reist er bis nach Kleinasien und macht +kleine Politikberatungen. Dann jedoch wird er an den Hof von +Makedonien, welches sich zur Weltmacht entwickelt, gerufen um den Sohn +des Königs, Alexander, zu unterrichten. Zu seinem Schüler baut er +eine sehr gute Verbindung auf. Trotz der Bemühungen Aristoteles wird +Alexander zum Eroberer. Nach dessen Tod geht Aristoteles nach Athen +zurück. + +Die Makedonen haben in Griechenland den Ruf als Barbaren. Aristoteles +ist in Athen jedoch unter dem Schutz der Makedonen. Nach dem Zerfall +des makedonischen Reiches läd sich die antimakedonische Stimmung in +Athen ab, weshalb Aristoteles auch der Gottlosigkeit angeklagt wurde. +Auf der Flucht stirbt er schließlich. ## Politika (Politische Angelegenheiten) -Die zentrale Frage von Aristoteles ist: Wer soll denn in der Polis herrschen und mit welcher Herrschaftsform? -Er versucht sich pragmatisch über das radikale Ergebnis von Platon hinweg. Er versucht das machbar Gute zu finden. -Für ihn sollte das Ziel die Stabilität einer Polis sein. Dafür vergleicht er bestehende Polis. + +Die zentrale Frage von Aristoteles ist: Wer soll denn in der Polis +herrschen und mit welcher Herrschaftsform? Er versucht sich +pragmatisch über das radikale Ergebnis von Platon hinweg. Er versucht +das machbar Gute zu finden. Für ihn sollte das Ziel die Stabilität +einer Polis sein. Dafür vergleicht er bestehende Polis. Dabei findet er drei gute Typen: Monarchie, Aristokratie und Politie. -Jedoch können all diese auch zum Schlechten degenerieren: Tyrannie, Oligarchie und die Demokratie als Diktatur der Mehrheit. +Jedoch können all diese auch zum Schlechten degenerieren: Tyrannie, +Oligarchie und die Demokratie als Diktatur der Mehrheit. -Ein politisches System funktioniert dann am besten, wenn die Mittelschicht das Sagen hat. +Ein politisches System funktioniert dann am besten, wenn die +Mittelschicht das Sagen hat. -Der Mensch hat einen Rationalen Teil für das Handeln mit Ziel, mit den philosophischen Tugenden, -und einen Irrationalen der ihm Entgegen steht. Der Irrationale ist wiederum unterteilt in -eine Leidenschaftsnatur ähnlich einem Tier und einem durch die Vernunft und ethische Tugenden beherrschbaren. -Wir sind eben vernünftiger als die Tiere, aber nicht so vernünftig wie die Götter. -Diese ethischen Tugenden müssen auch gelernt und trainiert werden. -Die Aufgabe des ethische Tugenden lehren fällt bei Aristoteles den Freunden zu. +Der Mensch hat einen Rationalen Teil für das Handeln mit Ziel, mit den +philosophischen Tugenden, und einen Irrationalen der ihm Entgegen +steht. Der Irrationale ist wiederum unterteilt in eine +Leidenschaftsnatur ähnlich einem Tier und einem durch die Vernunft und +ethische Tugenden beherrschbaren. Wir sind eben vernünftiger als die +Tiere, aber nicht so vernünftig wie die Götter. Diese ethischen +Tugenden müssen auch gelernt und trainiert werden. Die Aufgabe des +ethische Tugenden lehren fällt bei Aristoteles den Freunden zu. **2. Schwerpunkt: ???** # Augustinus + - 354-430 nach Christus - geboren in Afrika in römischer Provinz ## Geschichtlicher Abriss -Afrika, gemeint ist Nordafrika, ist römische Provinz und noch sehr grün. -Das Christentum ist bereits Staatsreligion und damit alle andere Kulte verboten. -Augustinus studiert Rhetorik und Philosophie. -Er heiratete und bekam einen Sohn. -Er lernte später beim trierer Theologe Ambrosius. -Nach Mailand, der römischen Hauptstadt, wurde er als Leherer berufen. -Nach einem Bekehrungserlebnis gibt er all dies auf, schreibt seine Confessiones, lässt sich Taufen und wird zum Bischof von Hippo gewählt. +Afrika, gemeint ist Nordafrika, ist römische +Provinz und noch sehr grün. Das Christentum ist bereits +Staatsreligion und damit alle andere Kulte verboten. -Im römischen Reich gibt es eine Sprachgrenze mit dem Lateinischen im Westen und Griechischen im Osten. Sogar die Verwaltung passt sich dem an. +Augustinus studiert Rhetorik und Philosophie. Er heiratete und bekam +einen Sohn. Er lernte später beim trierer Theologe Ambrosius. Nach +Mailand, der römischen Hauptstadt, wurde er als Leherer berufen. Nach +einem Bekehrungserlebnis gibt er all dies auf, schreibt seine +Confessiones, lässt sich Taufen und wird zum Bischof von Hippo +gewählt. -Die Germanen durchbrechen die Donaugrenze und fallen in großen Zahlen ins römische Gallien ein. Die Römer schaffen es nicht sie aufzuhalten. -Zuerst schaffen sie es Sie am Rhein in den Castellen zurückzuhalten, aber auch das ist nicht von Dauer. +Im römischen Reich gibt es eine Sprachgrenze mit dem Lateinischen im +Westen und Griechischen im Osten. Sogar die Verwaltung passt sich dem +an. -Die Westgoten wurden zunächst in die römischen Dienste gestellt um gegen die Hunnen zu verteidigen. -Doch wenden sich auch diese gegen die Römer und Plündern im ganzen Reich, selbst in Rom. +Die Germanen durchbrechen die Donaugrenze und fallen in großen Zahlen +ins römische Gallien ein. Die Römer schaffen es nicht sie aufzuhalten. +Zuerst schaffen sie es Sie am Rhein in den Castellen zurückzuhalten, +aber auch das ist nicht von Dauer. -Die Vandalen übernehmen römische Schiffe, setzen damit nach Afrika über welches sie eroberten. +Die Westgoten wurden zunächst in die römischen Dienste gestellt um +gegen die Hunnen zu verteidigen. Doch wenden sich auch diese gegen +die Römer und Plündern im ganzen Reich, selbst in Rom. -Die Vandalen liesen weitgehend die römischen Strukturen, Kulturen und Verwaltungen weiter bestehen, herrschen jedoch brutal. +Die Vandalen übernehmen römische Schiffe, setzen damit nach Afrika +über welches sie eroberten. + +Die Vandalen liesen weitgehend die römischen Strukturen, Kulturen und +Verwaltungen weiter bestehen, herrschen jedoch brutal. ## De civitate Dei -Übersetzt Gottesstaat, im Sinne von "Nicht von dieser Welt" -Im irdischen Staat herrscht *amor sui*, Selbstliebe, vor. Ein gerechter Staat ist erstmal nicht möglich. -Die Christen ertragen diesen irdischen Staat. +Übersetzt Gottesstaat, im Sinne von "Nicht von +dieser Welt" -Für Augustinus sind Staaten erstmal Räuberbanden, die nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden können. -Die Anwendung von Gewalt ist immer angemaßt. Staaten kommen nicht ohne Gewalt in irgendeiner Form aus. +Im irdischen Staat herrscht *amor sui*, Selbstliebe, vor. Ein +gerechter Staat ist erstmal nicht möglich. Die Christen ertragen +diesen irdischen Staat. -Auch ist jeder Zusammenschluss von Menschen schlecht, weil es viele schlechte Menschen in ihnen gibt. +Für Augustinus sind Staaten erstmal Räuberbanden, die nicht mehr zur +Rechenschaft gezogen werden können. Die Anwendung von Gewalt ist +immer angemaßt. Staaten kommen nicht ohne Gewalt in irgendeiner Form +aus. -Dieses Denken setzte sich im gesamten Mittelalter fort. +Auch ist jeder Zusammenschluss von Menschen schlecht, weil es viele +schlechte Menschen in ihnen gibt. + +Dieses Denken setzte sich im gesamten Mittelalter fort. **Schwerpunkt 3: Legitimitäsdilemma** # Thomas von Aquin + - 1225-1274 nach Christus - aus normannischem Adel ## Geschichtlicher Abriss -Nach der Schließung der philosophischen Schule in Athen flohen die Philosophen nach Persien mit den philosophischen Büchern dabei. -Die Muslime breiteten sich immer mehr aus, sodass sie zusammen mit den Büchern wieder in das ehemalige römische Reich kamen. -Im frühen Mittelalter waren die meisten römischen Technologien, wie Straßen und Aquaedukte, zerstört. Die Kirche hatte ein Bildungsmonopol, der Rest war ungebildet. -Die Städte waren klein. -Die arabische Welt, welche inzwischen auch in Spanien angekommen war, war gebildeter und lehrte auch Aristoteles, von wo dessen Lehre an den Hof Friedrich des Zweiten weitergetragen wurden. +Nach der Schließung der philosophischen +Schule in Athen flohen die Philosophen nach Persien mit den +philosophischen Büchern dabei. Die Muslime breiteten sich immer mehr +aus, sodass sie zusammen mit den Büchern wieder in das ehemalige +römische Reich kamen. + +Im frühen Mittelalter waren die meisten römischen Technologien, wie +Straßen und Aquaedukte, zerstört. Die Kirche hatte ein +Bildungsmonopol, der Rest war ungebildet. Die Städte waren klein. +Die arabische Welt, welche inzwischen auch in Spanien angekommen war, +war gebildeter und lehrte auch Aristoteles, von wo dessen Lehre an den +Hof Friedrich des Zweiten weitergetragen wurden. -Einerseits gab es eine Strukturalisierung der Staaten. Andererseits eine Friedensbewegung gegen die vielen Feden, sowie eine starke christliche Bewegung welche den Prunk der katholischen Kirche kritisierte. +Einerseits gab es eine Strukturalisierung der Staaten. Andererseits +eine Friedensbewegung gegen die vielen Feden, sowie eine starke +christliche Bewegung welche den Prunk der katholischen Kirche +kritisierte. -Thomas sollte als Sohn eines Adeligen ins Kloster und wählte den Bettelorden des Dominicus. -1244 studierte er in Neapel Theologie. +Thomas sollte als Sohn eines Adeligen ins Kloster und wählte den +Bettelorden des Dominicus. 1244 studierte er in Neapel Theologie. -Kaiser Friedrich der Zweite war ein sehr tolleranter Herrscher. Nordlich der Alpen herrschte er in kooperation mit den Herzogen und Lokalherrschern. In Süditalien und Sizilien war er freier. Somit war dort die geistige Atmosphäre deutlich freier. +Kaiser Friedrich der Zweite war ein sehr tolleranter +Herrscher. Nordlich der Alpen herrschte er in kooperation mit den +Herzogen und Lokalherrschern. In Süditalien und Sizilien war er +freier. Somit war dort die geistige Atmosphäre deutlich freier. -## -Unfreiheit ist eine Folge der Sünde. -Freiheit ist durchaus menschengemäß. -Der politische Zusammenschluss von Menschen ist wie alles Natürliche von Gott zugelassen und damit gewollt. -Der Mensch ist natürlicher Weise ein gruppenorientiert und muss natürlicher Weise für sein überleben kämpfen. -Im Menschen strebt die Natur über sich selbst hinaus, weil dieser zum ewigen Leben strebt. +## ??? -Die geistige Gewalt ist der weltlichen Höher geordnet, weil deren Ziele höher sind. Die weltliche hat dennoch ihre -Berechtigung um das Überleben der Menschen zu strukturieren, damit man sich den übernatürlichen Bedürfnissen zuwenden kann. +Unfreiheit ist eine Folge der Sünde. Freiheit ist durchaus +menschengemäß. Der politische Zusammenschluss von Menschen ist wie +alles Natürliche von Gott zugelassen und damit gewollt. Der Mensch +ist natürlicher Weise ein gruppenorientiert und muss natürlicher Weise +für sein überleben kämpfen. Im Menschen strebt die Natur über sich +selbst hinaus, weil dieser zum ewigen Leben strebt. -Der Mensch als politisches Wesen ist somit die Grundlage für den Mensch als religiöses Wesen. +Die geistige Gewalt ist der weltlichen Höher geordnet, weil deren +Ziele höher sind. Die weltliche hat dennoch ihre Berechtigung um das +Überleben der Menschen zu strukturieren, damit man sich den +übernatürlichen Bedürfnissen zuwenden kann. + +Der Mensch als politisches Wesen ist somit die Grundlage für den +Mensch als religiöses Wesen. **Schwerpunkt 4: Materielle Notgemeinschaft des Menschen** # Niccolo Machiavelli + - 1469-1527 - Florenz ## Geschichtlicher Abriss -Renessaince in Italien wird von fünf großen und weiteren kleineren beherrscht. Auch diese Staaten ordneten sich ähnlich wie die grichischen Polis als Stadtstaaten an. -Die fünf großen Staaten schlossen Frieden wegen Bedrohung von aussen: Die Osmanen hatten kurz zuvor Konstantinopel erobert und waren auf dem Weg nach Italien. -Es wurden viele Koalitionen auch mit auswärtigen Staaten versucht. Es gab aktive Geheimdiensttätigkeit und Söldnerwesen. -Die Staaten waren oligarchisch beherrschte Republiken. -Die Medici galten in Florenz als führende Bankerfamilie. +Renessaince in Italien wird von fünf großen +und weiteren kleineren beherrscht. Auch diese Staaten ordneten sich +ähnlich wie die grichischen Polis als Stadtstaaten an. Die fünf +großen Staaten schlossen Frieden wegen Bedrohung von aussen: Die +Osmanen hatten kurz zuvor Konstantinopel erobert und waren auf dem Weg +nach Italien. Es wurden viele Koalitionen auch mit auswärtigen +Staaten versucht. Es gab aktive Geheimdiensttätigkeit und +Söldnerwesen. Die Staaten waren oligarchisch beherrschte Republiken. -Innenpolitisch gab es Konflikte zwischen reichen Händlerschichten und Handwerkszunftschichten. -Familienclans waren entweder Königs- oder Papstnah. Sie lieferten sich ständig scharmützel, auch wegen der Heiratspolitik. -Palaza waren kleine gesicherte Burgen in der Stadt, um sich abzuschotten. Piazza hingegen waren allen offen. +Die Medici galten in Florenz als führende Bankerfamilie. -In diesem kapitalistischen System entwickelte sich ein Bankwesen weil so viel Privatgeld im Umlauf war. Die Italiener setzten sich über das päpstliche Zinsverbot hinweg. -Sich Kunstwerke zu leisten war in, weshalb Künstler unabhängiger von christlichen Motiven wurden und einen eigenen Stil entwickeln konnten. +Innenpolitisch gab es Konflikte zwischen reichen Händlerschichten und +Handwerkszunftschichten. Familienclans waren entweder Königs- oder +Papstnah. Sie lieferten sich ständig scharmützel, auch wegen der +Heiratspolitik. Palaza waren kleine gesicherte Burgen in der Stadt, +um sich abzuschotten. Piazza hingegen waren allen offen. -Die griechische Philosophie erfuhren ein revival, Platon und Aristoteles wurden als gegensätzliche Modelle verstanden. -Der fundamentalistische Redner Savonarola predigte gegen dieses Luxusleben und wollte einen Gottesstaat einführen. -Im Konflikt mit dem Papst Alexander VI. verlor Savonarola und wurde hingerichtet. +In diesem kapitalistischen System entwickelte sich ein Bankwesen weil +so viel Privatgeld im Umlauf war. Die Italiener setzten sich über das +päpstliche Zinsverbot hinweg. Sich Kunstwerke zu leisten war in, +weshalb Künstler unabhängiger von christlichen Motiven wurden und +einen eigenen Stil entwickeln konnten. -## -Machiavelli war eigentlich Schriftsteller, aber immer schon an Politik interessiert. -Er war Gegner des Söldnerwesens und setzte sich für eine Wehrpflich ein. +Die griechische Philosophie erfuhren ein revival, Platon und +Aristoteles wurden als gegensätzliche Modelle verstanden. Der +fundamentalistische Redner Savonarola predigte gegen dieses Luxusleben +und wollte einen Gottesstaat einführen. Im Konflikt mit dem Papst +Alexander VI. verlor Savonarola und wurde hingerichtet. -Nach der Rückkehr der Medici nach Florenz verließ er mit bedauern die aktiven Ämter. -Darauf hin fing er an seine politischen Gedanken niederzuschreiben. +## ??? -Das Werk *in principe* sorgte für entsetzte Reaktionen durch die Kirche. -Er behandelt wie man an die Macht kommt und bleibt. -Für ihnist ein guter Herrscher einer, der lange an der Macht bleibt - egal wie. -Er vermeidet Zusammenhang mit den christlichen Werten, wie Gerechtigkeit. +Machiavelli war eigentlich Schriftsteller, aber immer schon an +Politik interessiert. Er war Gegner des Söldnerwesens und setzte sich +für eine Wehrpflich ein. -Republik ist zwar zu bevorzugen, aber wenn es nicht geht, dann muss eine harte Hand da sein. -Das Interesse der Allgemeinheit steht über der Moral und über den persönlichen Meinungen und Präferenzen. -Es wird das erste Mal zwischen einem guten Menschen und einem guten Politiker unterschieden. -Politiker müssen dafür sorgen dass ihre Aussagen zwar gut klingen obwohl sie es nicht sind. -Politische Reden sind nur mittel zum Zweck, politisches Werkzeug. +Nach der Rückkehr der Medici nach Florenz verließ er mit bedauern die +aktiven Ämter. Darauf hin fing er an seine politischen Gedanken +niederzuschreiben. -Machiavelli ist kein Machiavellist denn er legt ja seine Strategie offen. Er öffnet uns die Augen dafür, dass Politiker -nicht die Tugenden leben, sondern nur den Anschein von ihnen. +Das Werk *in principe* sorgte für entsetzte Reaktionen durch die +Kirche. Er behandelt wie man an die Macht kommt und bleibt. Für +ihnist ein guter Herrscher einer, der lange an der Macht bleibt - egal +wie. Er vermeidet Zusammenhang mit den christlichen Werten, wie +Gerechtigkeit. -** Schwerpunkt: Interpretation vom Fürsten ** +Republik ist zwar zu bevorzugen, aber wenn es nicht geht, dann muss +eine harte Hand da sein. Das Interesse der Allgemeinheit steht über +der Moral und über den persönlichen Meinungen und Präferenzen. Es +wird das erste Mal zwischen einem guten Menschen und einem guten +Politiker unterschieden. Politiker müssen dafür sorgen dass ihre +Aussagen zwar gut klingen obwohl sie es nicht sind. Politische Reden +sind nur mittel zum Zweck, politisches Werkzeug. + +Machiavelli ist kein Machiavellist denn er legt ja seine Strategie +offen. Er öffnet uns die Augen dafür, dass Politiker nicht die +Tugenden leben, sondern nur den Anschein von ihnen. + +** Schwerpunkt: Interpretation vom Fürsten ** # Thomas Morus + - 1478-1535 - London - Juristensohn ## Geschichtlicher Abriss -Lebte in der späteren Renessaince kurz nachdem die Medici einen Mordanschlag überlebten. -Nachdem er die alten Sprachen gelernt hatte wurde er Page beim Erzbischof. -Obwohl er prädistiniert für eine politische Karriere gewesen wäre, interessierte er sich zunächst -vor allem für die alten Sprachen, den Humanismus. -Auch Theologie interessierte ihn, doch sein Vater drängte ihn zum Jurastudium. -Deshalb verfolgte er beide Studien und wurde zu einem erfolgreichen Juristen. -Trotz seinem Wohlstand versuchte er sich in einem Kloster das sich der christlichen Armut verschrieben hatte. -Das Mönchsein gab er wegen einer Frau auf und bekam zwei Kinder. Nach ihrem Tod heiratete er erneut. +Lebte in der späteren Renessaince kurz +nachdem die Medici einen Mordanschlag überlebten. Nachdem er die +alten Sprachen gelernt hatte wurde er Page beim Erzbischof. Obwohl er +prädistiniert für eine politische Karriere gewesen wäre, interessierte +er sich zunächst vor allem für die alten Sprachen, den Humanismus. +Auch Theologie interessierte ihn, doch sein Vater drängte ihn zum +Jurastudium. Deshalb verfolgte er beide Studien und wurde zu einem +erfolgreichen Juristen. -Morus traf auf Erasmus und war von seinen Kenntnissen fasziniert. Als er ihn wiedertrifft schreibt dieser -gerade an einem politischen Werk über das tugendhafte Herrschen für einen geistlichen Herrscher. +Trotz seinem Wohlstand versuchte er sich in einem Kloster das sich der +christlichen Armut verschrieben hatte. Das Mönchsein gab er wegen +einer Frau auf und bekam zwei Kinder. Nach ihrem Tod heiratete er +erneut. -Einen Traum über ein wunderbares Land schrieb Morus in Utopia nieder und veröffentlicht er im Katholischen Leuven (NL). -Nach seiner Rückkehr nach England hatte er Wehmut nach den Niederlanden. +Morus traf auf Erasmus und war von seinen Kenntnissen fasziniert. Als +er ihn wiedertrifft schreibt dieser gerade an einem politischen Werk +über das tugendhafte Herrschen für einen geistlichen Herrscher. -In England gab es einen Umbruch von der Agrar- zu Wollweidewirtschaft. Darunter litten vorallem die kleinen Bauern. -Ihre Proteste wurden hart niedergeschlagen. Daraufhin fügte Morus Utopia einen gesalzenes Vorwort an. +Einen Traum über ein wunderbares Land schrieb Morus in Utopia nieder +und veröffentlicht er im Katholischen Leuven (NL). Nach seiner +Rückkehr nach England hatte er Wehmut nach den Niederlanden. -Morus war am Hof Heinrich 8. als Ghostwriter angestellt und kommunizierte für ihn auch mit Luther. -Heinrich handelte sich mit seiner durch die kinderlosigkeit verursachte Frauenwechsel Streit mit Bischöfen und dem Papst ein. -Darauf hin gründete er die Church of England, welche protestantische Züge hatte aber nach außen katholisch scheint. +In England gab es einen Umbruch von der Agrar- zu +Wollweidewirtschaft. Darunter litten vorallem die kleinen Bauern. +Ihre Proteste wurden hart niedergeschlagen. Daraufhin fügte Morus +Utopia einen gesalzenes Vorwort an. -Die karteuser Mönche bei denen Morus einst war wurden brutal hingerichtet weil sie sich nicht zum König als kirchliches Oberhaupt bekannten. -Heinrich enteignete die Klöster, verkaufte die Ländereien und lies davon die englische Flotte bauen. +Morus war am Hof Heinrich 8. als Ghostwriter angestellt und +kommunizierte für ihn auch mit Luther. Heinrich handelte sich mit +seiner durch die kinderlosigkeit verursachte Frauenwechsel Streit mit +Bischöfen und dem Papst ein. Darauf hin gründete er die Church of +England, welche protestantische Züge hatte aber nach außen katholisch +scheint. -Nach einiger Verzögerung verweigerte Morus auch den Treueeid auf den Katholizismus. -Daraufhin wurde er durch Köpfen hingerichtet 1535. +Die karteuser Mönche bei denen Morus einst war wurden brutal +hingerichtet weil sie sich nicht zum König als kirchliches Oberhaupt +bekannten. Heinrich enteignete die Klöster, verkaufte die Ländereien +und lies davon die englische Flotte bauen. -1935 während des Konflikt mit dem NS-Regime sprach der Papst St. Thomas heilig. +Nach einiger Verzögerung verweigerte Morus auch den Treueeid auf den +Katholizismus. Daraufhin wurde er durch Köpfen hingerichtet 1535. + +1935 während des Konflikt mit dem NS-Regime sprach der Papst +St. Thomas heilig. ## Utopia -Utopia ist eine fiktive Insel in Halbmondform. -Auf ihr gilt das Philosophen-Königsdilemma nicht, da es kein Privateigentum gibt. +Utopia ist eine fiktive Insel in Halbmondform. Auf ihr gilt das +Philosophen-Königsdilemma nicht, da es kein Privateigentum gibt. -Auf der Insel gibt es geplant angeordnette, gesicherte Städte. +Auf der Insel gibt es geplant angeordnette, gesicherte Städte. -Es ist ein Verfassungsstaat der keinerlei Verbindungen nach aussen pflegt. -Gold ist im Inland für die Bewohnen nichts Wert und wird nur aussenpolitisch verwendet um Feinde zu bestechen sie nicht anzugreifen. +Es ist ein Verfassungsstaat der keinerlei Verbindungen nach aussen +pflegt. Gold ist im Inland für die Bewohnen nichts Wert und wird nur +aussenpolitisch verwendet um Feinde zu bestechen sie nicht +anzugreifen. -In den Städten gibt es dreistöckige Häuserreihen. Hinter dem Haus sind Gemeinschaftsgärten. In jedem Wohnblock wohnen 30 Familien. Kinder werden gemeinschaftlich aufgezogen. -Regelmäßig müssen 20 Stadtbewohnen aufs Land und 20 dürfen zurück. Auch gutbehandelte Sklaven helfen auf dem Land. -Die Sklaven sind meist ehemalige Kriminelle. -500 Leute pro Stadt dürfen studieren. Jeder Bewohner muss täglich genau sechs Stunden arbeiten, danach kommen sechs Stunden Muse (lesen, ausruhen, ...), sechs Stunden physische Betätigung (Waschen, Sport,...) und sechs Stunden Schlaf. Das Nichteinhalten wird bestraft. +In den Städten gibt es dreistöckige Häuserreihen. Hinter dem Haus sind +Gemeinschaftsgärten. In jedem Wohnblock wohnen 30 Familien. Kinder +werden gemeinschaftlich aufgezogen. Regelmäßig müssen 20 +Stadtbewohnen aufs Land und 20 dürfen zurück. Auch gutbehandelte +Sklaven helfen auf dem Land. Die Sklaven sind meist ehemalige +Kriminelle. 500 Leute pro Stadt dürfen studieren. Jeder Bewohner muss +täglich genau sechs Stunden arbeiten, danach kommen sechs Stunden Muse +(lesen, ausruhen, ...), sechs Stunden physische Betätigung (Waschen, +Sport,...) und sechs Stunden Schlaf. Das Nichteinhalten wird bestraft. Auf jedem Hof arbieten 40 Utopier und zwei Sklaven. -Es gibt auch freiwillige Sklaven: Menschen die von woanders nach Utopia zogen. +Es gibt auch freiwillige Sklaven: Menschen die von woanders nach +Utopia zogen. -Diese Wirtschaftsweise garantiert den Wohlstand für alle. Die Gleichheit vermeidet Neid. Z.B. auch die Kleidung war gleich. +Diese Wirtschaftsweise garantiert den Wohlstand für alle. Die +Gleichheit vermeidet Neid. Z.B. auch die Kleidung war gleich. -Jeder Planet entsprach einem Kult. Jede Stadt hatte einen Kult für den Kirchen gebaut wurde. Alternativ durfte man auch das Höchste Wesen anbeten. -Es gibt nur zwei Glauben: Den an die unsterbliche Seele und den der göttlichen Vorsehung. -Die Glaubensinhalte sind: Man darf nicht über Tote trauern, Tote werden Feuerbestattet, Selbstmord ist verboten, Spiel ist verboten und nur körperliches Behagen und Nachdenken als Vergnügen gestattet. +Jeder Planet entsprach einem Kult. Jede Stadt hatte einen Kult für den +Kirchen gebaut wurde. Alternativ durfte man auch das Höchste Wesen +anbeten. Es gibt nur zwei Glauben: Den an die unsterbliche Seele und +den der göttlichen Vorsehung. Die Glaubensinhalte sind: Man darf +nicht über Tote trauern, Tote werden Feuerbestattet, Selbstmord ist +verboten, Spiel ist verboten und nur körperliches Behagen und +Nachdenken als Vergnügen gestattet. -Zwischen Mann und Frau muss exakt mit 20 bzw. 18 Jahren geheiratet werden. Die Heirat findet nackt statt. Eine Beziehung ist nicht vor der Heirat gestattet. -Die einzigen Scheidungsgründe sind unheilbare Charakterfehler und unüberwindbare Abneigungen. -Verführung ist verboten - selbst schon ihr Versuch. +Zwischen Mann und Frau muss exakt mit 20 bzw. 18 Jahren geheiratet +werden. Die Heirat findet nackt statt. Eine Beziehung ist nicht vor +der Heirat gestattet. Die einzigen Scheidungsgründe sind unheilbare +Charakterfehler und unüberwindbare Abneigungen. Verführung ist +verboten - selbst schon ihr Versuch. -Immer 30 Haushalte wählen einen Abgeordneten. Die vier Stadtviertel einer Stadt stellen vier Präsidentschaftskandidaten auf. -Die Abgeordneten wählen davon den Präsidenten. Ein ebenfalls von den Abgeordneten aufgestellter Sonderbeamte bestimmt zusammen mit dem Präsident die Politik. +Immer 30 Haushalte wählen einen Abgeordneten. Die vier Stadtviertel +einer Stadt stellen vier Präsidentschaftskandidaten auf. Die +Abgeordneten wählen davon den Präsidenten. Ein ebenfalls von den +Abgeordneten aufgestellter Sonderbeamte bestimmt zusammen mit dem +Präsident die Politik. Ernst Bloch -Rudolf Augstein hält Utopia für Ernst und Schelmerei. In der Renessaince waren ausgedachte Geschichten nicht unüblich. Erasmus sagte Morus hatte Spaß Dinge zu behaupten die er nicht meint - er fügt eine Position ad absurdum. Damit hätte er das philosophen-Königsdilemma bestätigt. +Rudolf Augstein hält Utopia für Ernst und Schelmerei. In der +Renessaince waren ausgedachte Geschichten nicht unüblich. Erasmus +sagte Morus hatte Spaß Dinge zu behaupten die er nicht meint - er fügt +eine Position ad absurdum. Damit hätte er das +philosophen-Königsdilemma bestätigt. -Eine positivere Auslegung ist es Utopia als Beispiel von Glück rein durch gute Organisation, nicht durch viel Anstrengung. +Eine positivere Auslegung ist es Utopia als Beispiel von Glück rein +durch gute Organisation, nicht durch viel Anstrengung. -Es spricht nicht viel dafür dass Morus es wörtlich gemeint hat. -Nach dem Klorollendilemma könnte man Utopia zu verstehen sein, dass konstruierte Welten nicht funktionieren können. +Es spricht nicht viel dafür dass Morus es wörtlich gemeint hat. Nach +dem Klorollendilemma könnte man Utopia zu verstehen sein, dass +konstruierte Welten dicht funktionieren können. -**Schwerpunkt: Wie ist Utopia zu interpretieren?** +**Schwerpunkt: Wie ist Utopia zu interpretieren?** + +# Thomas Hobbes + +- 1588-1679 + +## Geschichtlicher Abriss + +Zur Geburtszeit bedrohten die spanische Marine massiv Britannien. Nur +durch einen Sturm der große Teile der spanischen Schiffe versenkte +konnten die Briten die Macht auf den Meeren werden. + +Hobbes war zeitweise Privatlehrer. Er reiste viel und traf viele +interessante Leute, auch Descartes. Diesen nahm er als Vorbild und +versuchte die naturwissenschaftliche Arbeitsweise in die +Geisteswissenschaft zu bringen. Gott bringt er, für damals unüblich, +nie in seine Argumentation ein, sagt sich aber schlauerweise nie offen +von ihr los. + +Zu dieser Zeit stand England das letzte Mal in der Geschichte sehr +labil da. Lange vor der französischen Revolution fand die englische +Revolution statt. Die Puritaner wollten England zu einem Gottesstaat +machen, in dem christliche Gesetze von der Polizei durchgesetzt +wird. Sie stürzten tatsächlich auch den König und eine +Militärregierung eingesetzt und der Common Wealth gegründet. Dies war +das einzige Mal das England Republik war. Auch diese wurde gestürzt +und der König kam wieder. Dieser wurde jedoch vom Parlament stark +eingeschränkt. Dies besteht quasi bis heute. + +1666 fand der große Brand von London statt. Hobbes wurde als +Schuldiger gesehen und wurde der Gottlosigkeit angeklagt. Unter +anderem durch sein *Leviathan* konnte er sich retten. + +Er schrieb danach weiter, bekam aber nie eine Druckerlaubnis. Er über +setzte die Ilias und Odysee aus dem Griechischen ins Englische. +1679 starb er betagt. + +## Das Sicherheitsdilemma + +Hobbes ist überzeugt von den Naturwissenschaften und damit der +Deduktion. + +Der Mensch fängt mit der Sprache an. Gut und Böse sind nichts der +Dinge sondern der Sprache. Sie wurden nur vom Menschen definiert und +sind nicht absolut. Was wir verlangen ist Gut, was wir verachten +Gleichgültig und was wir hassen Böse. + +Er setzt die Angst vor dem Tod als universellen Antrieb aller +Menschen. Leben besteht darin, den Tod möglichst lange +aufzuschieben. Die Präventionsmaßnahmen die wir als Gut empfinden und +einleiten sind meist nicht für andere Gut. + +Gier ist eigentlich nur anhäufen von Präventionsmitteln. Wir leben in +einer Welt mit begrenzten Resourcen, unsere Angst ist jedoch +unbegrenzt. Auch sehen wir nicht, dass nur aus Angst aufgerüstet wird +statt aus Aggression. + +Er bezog dies auf den Bürgerkrieg: Wie können wir verhindern, dass +soetwas passiert nur weil Menschen Angst haben. + +**Schwerpunkt: Das Sicherheitsdillemma**